Sa., 13.04.2019, Eislingen
Von der Steinwüste zum wertvollen Biotop
Am 12. April 1983 ereignete sich am Hirschkopf bei Mössingen, einem bewaldeten Steilhang am Nordrand der Schwäbischen Alb, der größte Bergrutsch seit mehr als einhundert Jahren in Baden-Württemberg. Innerhalb weniger Stunden gerieten vier Millionen Kubikmeter Erde und Geröll mit einem Gesamtgewicht von über acht Millionen Tonnen in Bewegung und hinterließen eine Urlandschaft. Der Bergrutsch, verursacht durch tagelangen intensiven Regen, gilt bis heute a ls Jahrhundertereignis. Dadurch ist er für die gegenwärtigen Generationen ein imposantes Lehrbeispiel für die beständige Rückverlagerung der Schwäbischen Alb. Hier zeigt die Natur quasi im Zeitraffer, wie die normalerweise extrem langsame Erosion des Albtraufs, der vor Millionen Jahren noch in der Stuttgarter Gegend verlief, vonstatten geht. Einmalig ist aber auch die Möglichkeit, mitzuerleben, wie eine total zerstörte Landschaft von der Tier- und Pflanzenwelt wiederbesiedelt wird und sich zu einem bedeutenden Naturschutzgebiet entwickelt. Da die entstandene Kieswüste in der Mitte des Berghangs zunächst keine Humusschicht aufwies, andererseits kurz nach dem Rutsch weder Tiere noch Planzen beherbergte, sprach man von einer „biologischen Nullzone“. Tierisches und pflanzliches Leben musste sich, abgesehen von kleinen Teilflächen mit der ursprünglichen Vegetation, neu ansiedeln. Der Bergrutsch bedeutete somit auch einen „Sturz in den Anfang“.
Treffpunkt: Parkplatz bei der Lutherkirche zur Bildung von Fahrgemeinschaften 12:30 Uhr
Kosten für Mitfahrt 9.-€, diese sind an den Fahrer zuentrichten
Führung: Armin Dieter, Mössingen
Kosten für Führung übernimmt der Schwäbische Albverein
Organisation: Schwäbischer Albverein Ortsgruppe Eislingen
Günter Funsch