Stadtbesichtigung Augsburg, 14.11.2015

Sa., 14.11.2015, Eislingen

Samstag, dem 14. November 2015                                                                         Tageswanderung
Stadtbesichtigung Augsburg

Die letzte Tageswanderung der Ortsgruppe Eislingen des Schwäbischen Albvereins führt in eine der ältesten Städte Deutschlands ins schwäbische Augsburg. Mit der Bahn erreichen wir unser Wanderziel. Am Vormittag durchwandern wir die obere Altstadt und besichtigen die bekanntesten Augsburger Kirchen und den Goldenen Saal des Renaissancerathauses. Um 13.00 Uhr sind wir zum Mittagessen im „Bauerntanz“ Augsburgs ältester Gaststätte angemeldet. Nach dem Mittagessen steht die Besichtigung der „Fuggerei“, der ältesten Sozialsiedlung der Welt auf dem Programm. Danach geht es wieder zurück zum Bahnhof. Von dort wird die Heimreise mit der Bahn angetreten. Voraussichtliche Rückkehr nach Eislingen zwischen 19.00 Uhr und 20.00 Uhr.

Geschichte

Im Jahre 15 v. Chr. hatten die Römer das Alpenvorland erobert und etwa 8 v. Chr. Im Mündungsdreieck von Wertach und Lech ein Militärlager errichtet. Wenige Jahre später entwickelt sich daraus auf einer Hochterrasse die Zivilsiedlung „Augusta Vindelicum“. Diese Siedlung wird bald die Provinzhauptstadt Rätiens. Damit zählt Augsburg – neben Trier, Mainz und Köln – zu den ältesten Städten Deutschlands.

Die Römerstadt wurde zwar im 5. Jh. Von den Alamannen zerstört, blieb aber durchgehend besiedelt. Vermutlich war schon das antike Augsburg Bischofssitz. Um 738 n. Chr. Ist der erste Bischof gesichert bekannt.

Zur Zeit der Sachsenkaiser rückte Augsburg erneut in das Rampenlicht der Geschichte. 955 n. Chr. verteidigte Bischof Ulrich – der später heilig gesprochen wurde – die Stadt gegen die Ungarn. Diese wurden dann auf dem nahe gelegenen Lechfeld durch Kaiser Otto I. mit seinem Reichsheer entscheidend geschlagen. Damit waren die Ungarneinfälle beendet.

Ab 995 entsteht an der Stelle eines eingestürzten Vorgängerbaues aus dem 9. Jh. Der heutige romanisch-gotische Mariendom. Er liegt unmittelbar an der alten Via Claudia Augusta, die Augsburg mit Norditalien verband und auch im Mittelalter eine sehr wichtige Handelstrasse war. Auf dieser Straße wurde der umfangreiche Textil- und Metallhandel abgewickelt, der Augsburg so reich machte und mit zur prächtigen Ausstattung des Stadtbildes im 14. bis 16. Jahrhundert beitrug.

1158 hielt Kaiser Friedrich Barbarossa einen Reichstag in Augsburg ab, in dessen Verlauf die nahe liegende Landeshauptstadt München erstmals erwähnt wurde. Augsburg ist also rund 1100 Jahre alter als München. 1276 erhielt Augsburg durch Kaiser Rudolf von Habsburg das Stadtrecht und wurde Freie Reichstadt. Erst 1806 hob Kaiser Napoleon dieses Recht gewaltsam auf. Augsburg und das fürstbischöfliche Stift wurden nach Bayern eingegliedert.

1367 wanderte der erste Fugger (Hans Fugger, Weber, erheirate das Bürgerrecht) in Augsburg ein. Dessen Sohn Andreas trug schon den Beinamen „der Reiche“. Er bezeichnete sich nicht mehr als Weber, sondern als Handelsherr. Als Amerika entdeckt wurde, machten seine Nachkommen (neben weiteren Familienfirmen wie z.B. die Welser) die Stadt zum führenden Finanzplatz Europas. Der wohl bekannteste Fugger war „Jakob Fugger der Reiche“. Es entstanden die Fuggerhäuser, die Fuggerkapelle in der Kirche St. Anna und die Fuggerei – die älteste Sozialsiedlung der Welt.

Die Fugger und Welser handelten mit Indien, Südamerika und Afrika. Die Welser versuchten Venezuela zu kolonisieren. Anton der Neffe und Nachfolger von Jakob Fugger, war der reichste Unternehmer seiner Zeit. Augsburg war Zentrum des Geldes und des Geistes. Die Kaiser Maximilian und Karl V., Albrecht Dürer und Martin Luther haben ihre Spuren hinterlassen. 1530 wurde auf dem Reichstag in Augsburg 1530 die „Confessio Augustana“ verlesen.

Augsburg galt wegen dieser glanzvollen Epoche als die Hauptstadt der deutschen Renaissance. Die Fuggerkapelle in St. Anna, Grabkapelle von Jakob Fugger und seiner Brüder Georg und Ulrich ist die erste Renaissancekirche in Deutschland und vermutlich nach Plänen von Albrecht Dürer errichtet. 1602 entstanden 3 Monumentalbrunnen, die als Kunstwerke von europäischem Rang gelten. Zwischen 1615 und 1620 errichtet der Stadtbaumeister Elias Holl das berühmte Renaissance-Rathaus, das im 2. Weltkrieg 1944 durch Bomben weitgehend zerstört wurde, ebenso wie große Teile der Altstadt und die Fuggerei. Um 1600 war Augsburg neben Köln und Nürnberg eine der größten Städte des Deutschen Reiches. 1632 wurde die Stadt von den Schweden erobert und verlor während der Belagerung fast drei Viertel seiner 45.000 Einwohner.

Im 18. Jahrhundert wurde Leopold der Vater von Amadeus Mozart in Augsburg geboren, der 1777 15 Tage in der Stadt lebte und in dieser Zeit eine Affäre mit seiner Cousine Maria Anna Thekla Mozart hatte. In dieser Zeit war Augsburg bekannt für seine Gold- und Silberschmiede, von denen 275 in der Stadt lebten und die viele Höfe Europas belieferten. Nach dem Anschluss an Bayern entwickelte sich Augsburg im Zeitalter der industriellen Revolution zu einem europaweit bedeutenden Zentrum der Textil- und Maschinenbauindustrie und wurde das „deutsche Manchester“ genannt. Hier entwickelte auch Rudolf Diesel von 1893 bis 1897 für die Maschinenfabrik Augsburg den nach ihm benannten Motor. 1898 wurde hinter dem Rathaus, im heutigen Brechthaus, Eugen Berthold Friedrich Brecht geboren. Werke wie „Mackie Messer“ und Mutter Courage“ machten den aufsässigen Schriftsteller unter dem Namen Bert Brecht weltberühmt.

Der Renaissance und dem sensiblen Wiederaufbau nach dem Krieg verdankt Augsburg seinen Ruf als eine der Perlen der Romantischen Straße. Mit über 270.000 Einwohnern ist es die drittgrößte Stadt Bayerns und Sitz zahlreicher weltbekannter Industrieunternehmen, sowie ein bayerisches Umweltkompetenzzentrum. An der Universität und den Hochschulen zählt man 20.000 Studenten.

Treffpunkt: 6.50 Uhr Bahnhof Eislingen Gleis 2                                                             Abfahrt: 7.11 Uhr Gleis 2 Bahnhof Eislingen mit dem RE nach Ulm

Einkehr: 13.00 Uhr in der Gaststätte „Bauerntanz“. Es wird empfohlen ein kleines Vesper mitzunehmen.

Uhrzeit:
00:00

Ort:
Bahnhof Bahnsteig
Bahnhof
73054 Eislingen

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